Fahrradleasing & Lastenrad-Leasing: So funktioniert’s und das musst du wissen
Fahrradleasing und im speziellen das Lastenrad-Leasing erfreut sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit – sowohl bei ArbeitnehmerInnen als auch bei ArbeitgeberInnen. Fast eine Million Menschen in Deutschland haben ein geleastes Dienstfahrrad – und es werden immer mehr. Das Angebot ist attraktiv: Beschäftigte können sich so ein hochpreisiges Rad, wahlweise auch ein Lastenrad, E-Bike oder ein Pedelec, leisten, das ihnen sonst womöglich zu teuer wäre. Doch wie genau funktioniert das Ganze? Hier erfährst du alles Wichtige in einfachen Worten.
Was ist Fahrradleasing?
Fahrradleasing ist ein Konzept, bei dem du ein Fahrrad, Lastenrad oder E-Bike über deinen Arbeitgeber leasen kannst, ähnlich wie ein Dienstwagen. Du zahlst die monatliche Leasingrate direkt aus deinem Bruttogehalt, wodurch du Steuern und Sozialabgaben sparst. Nach Ende der Laufzeit kannst du das Rad zurückgeben oder es zu einem reduzierten Preis kaufen.
So funktioniert das Fahrradleasing
Das Geschäftsmodell hinter dem Leasing
Die Leasinganbieter verdienen auf verschiedene Weise Geld:
- Leasingraten: Die monatlichen Raten, die der Arbeitnehmer über den Arbeitgeber zahlt, enthalten eine Marge für die Leasingfirma.
- Restwertverwertung: Am Ende der Laufzeit werden zurückgegebene Fahrräder weiterverkauft, oft zu einem guten Preis.
- Versicherungen und Service-Pakete: Viele Leasinganbieter bieten zusätzlich Versicherungen, Wartungsverträge und andere Serviceleistungen an, die extra berechnet werden.
- Provisionen von VerkäuferInnen: Manche Leasingfirmen erhalten von den Fahrradherstellern oder -händlern eine Provision für vermittelte Verkäufe.
Nachteile des Lastenrad & Fahrradleasings
Schlecht für die Rente
Da die Leasingraten direkt vom Bruttogehalt abgezogen werden, sinken die Rentenbeiträge. Über Jahre hinweg kann das zu einem geringeren Rentenanspruch führen. Jede/r sollte konkret durchrechnen, ob sich die Ersparnis rechnet, oder kaufen am Ende günstiger ist.
Rad geklaut, Geld weg?
Prinzipiell ist das Rad gegen Diebstahl versichert. Es lohnt sich aber genau darauf zu achten, was alles Versichert ist (Anbauteile, Vandalismus, usw.) und zu welchen Bedingungen.
Ein Jobwechsel kann teuer werden
Wechseln Beschäftigte während der Leasingzeit den Job, entscheidet der Arbeitgeber über das Dienstrad. Idealerweise kann der Leasingvertrag zum neuen Arbeitgeber mitgenommen werden, sofern dieser mit dem gleichen Anbieter kooperiert. Falls nicht, besteht oft die Möglichkeit, den Vertrag privat zu übernehmen und die restlichen Raten selbst zu zahlen. Alternativ kann der Arbeitgeber das Rad an eine andere Person weitergeben, wodurch bereits gezahlte Raten verloren gehen. In manchen Fällen ist ein Direktkauf möglich, allerdings mit hohen einmaligen Kosten, sodass ein Neukauf im Handel günstiger sein könnte.
Steuern bei der Übernahme
Am Leasingende können Beschäftigte das Dienstrad meist zu einem günstigen Preis kaufen, es gibt jedoch keine Garantie dafür. Wird das Rad nicht übernommen, sind die gezahlten Leasingraten verloren. Bei 80 Euro monatlich über drei Jahre sind das 2.880 Euro.
Falls das Rad gekauft wird, muss der geldwerte Vorteil versteuert werden. Nach drei Jahren liegt der Kaufpreis meist bei 10 bis 18 % des ursprünglichen Werts (z. B. 300 bis 540 Euro bei einem 3.000-Euro-Rad). Das Finanzamt setzt den Restwert jedoch bei 40 % an, wodurch ein versteuerungspflichtiger Vorteil von 660 bis 900 Euro entsteht. Darauf fallen 25 % Lohnsteuer plus Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer an.
Schrammen sind nicht versichert
Beschäftigte müssen das Dienstrad am Leasingende in betriebssicherem Zustand zurückgeben. Übliche Gebrauchsspuren sind unproblematisch, größere Schäden jedoch können Kosten verursachen. Fachleute begutachten das Rad und beurteilen den Zustand. Deshalb ist es oftmals sinnvoll, darauf zu achten, dass der regelmäßige Service im Leasing inbegriffen ist. Falls trotzdem hohe Reparaturkosten drohen, kann es sich lohnen, das Rad günstig zu kaufen und teurer weiterzuverkaufen.
Fazit
Fahrradleasing ist eine attraktive Möglichkeit, kostengünstig an ein hochwertiges Fahrrad zu kommen und gleichzeitig etwas für die Umwelt und die eigene Gesundheit zu tun. Allerdings sollten Arbeitnehmer sich vorab genau über die möglichen Nachteile vom Lastenrad-Leasing informieren. Ein direkter Vergleich mit einem Barkauf kann helfen, die beste Entscheidung zu treffen. Lohnenswert ist dazu ein Artikel von der Zeit, der ist jedoch leider hinter einer Bezahlschranke.